Massage
Die Massage ist eines der ältesten bekannten Therapieverfahren. Sowohl sanfte wie auch intensivere Griffe lockern die Muskulatur und regen die Durchblutung an. Auch Herzschlag, Blutdruck, Verdauung und Atmung werden positiv beeinflusst. Massagen sind aber weit mehr als eine rein körperliche Behandlung. Durch die Berührung wird die Wahrnehmung des eigenen Körpers geschärft und Spannungen werden bewusst gemacht. Auch emotionale Blockaden können sich in Massagen zeigen und auflösen.
Zusätzlich wird insbesondere durch sanfte Berührung das parasympathische Nervensystem aktiviert. Dieser Teil unseres Nervensystems ist für Regeneration und Entspannung zuständig. Es kommt zur Ausschüttung von Botenstoffen wie Oxytocin, wodurch Stress abgebaut und innere Ruhe gefördert wird. Eine Massage hilft, sich selbst wieder klarer zu spüren, im Moment anzukommen und eine Verbindung zu den eigenen Bedürfnissen herzustellen. Sie ist dadurch nicht nur hilfreich, um mehr zu sich selbst zu kommen und den Alltag gelassener angehen zu können, sondern kann auch therapeutische Prozesse massgeblich unterstützen.
Atemmassage
Die Atemmassage ist eine atemspezifisch erweiterte Form der klassischen Massage. Im Fokus stehen das Atemgeschehen und die Beziehung zwischen Therapeut:in und Klient:in. Im Gegensatz zur klassischen Massage ist sie durch Pausen gekennzeichnet, in welchen der physische Kontakt bewusst unterbrochen wird. In diesen Momenten geht es um Achtsamkeit: die Klient:innen bekommen Zeit, sich selbst voll und ganz wahrzunehmen, ohne gleichzeitig weiteren Einflüssen ausgesetzt zu werden. Zudem ist sie durch ein Gespräch begleitet.
Die Atemmassage ist besonders gut für Menschen geeignet, die an Atemwegserkrankungen leiden, so wie COPD, Asthma oder verlängertem Husten nach Atemwegsinfektionen. Sie kann helfen, die Atembewegung freier werden zu lassen. Überbeanspruchte Muskeln werden gelockert und können sich erholen.
Der Atem wird durch die sanften Interventionen Stück für Stück geweitet und vertieft. Sie eignet sich aber auch gut bei Erkrankungen wie Long Covid, Erschöpfungszuständen bzw. Fatigue und Burnout. Die ruhige Arbeitsweise und die Zeiträume des Innehaltens ermöglichen es dem Nervensystem, sich zu beruhigen. Dadurch wird echte Erholung zunehmend besser möglich.
Traumasensible Massage
Menschen, die Gewalt erfahren haben, haben oft eine sehr ambivalente Haltung zu Berührungen. Einerseits wünschen sie sich Berührung, andererseits macht sie ihnen oft grosse Angst. Die traumatische Erfahrung sitzt im Körper und löst bei Berührung die Angst aus, erneut Gewalt zu erleben.
Berührung stellt aber gleichzeitig auch die älteste Kommunikationsform dar, die wir alle kennen; es ist die erste Sprache, die zwischen Mutter und Kind gesprochen wird. Sie „berührt“ uns sehr tiefgreifend. Es kann daher eine äusserst heilsame Erfahrung sein, eine Massage zu erhalten, wenn diese bewusst und auf die Person abgestimmt durchgeführt wird. Eine sorgfältige Absprache im Vorfeld und eine sehr langsame Arbeitsweise schaffen den dafür notwendigen sicheren Rahmen.